Christoph Herm war heute wieder unser Gast und predigte über das Brot, Jesus, Glaube und Vertrauen (Johannes 6). Anschließend daran feierten wir noch das Abendmahl. Hier kannst du den Gottesdienst anhören:
Wir wünschen allen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Hast Du Fragen zum Gottesdienst, zur Predigt oder allgemeine Fragen zum Glauben, kontaktiere uns persönlich, telefonisch oder per Email – wir sind gerne für Dich da!
Transkription der Audiodatei (generiert mit Turboscribe)
Ja, jetzt hat jeder einen Platz gefunden, einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch und ich heiße euch herzlich willkommen zu unserem Gottesdienst, den wir feiern wollen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen heute gemeinsam auf Jesus schauen, auf ihn, der sagt, ich bin das Brot des Lebens.
In Matthäus 4, Vers 4, da lesen wir, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht. Er lädt uns, er lädt dich und mich ein, ihm zu begegnen, in Liedern, im Gebet, im Abendmahl nachher und in seinem Wort. Und wir dürfen ihm begegnen, so wie wir sind.
Jeder darf so kommen, wie er ist. Ich bete, Herr Jesus Christus, danke, dass du heute uns in deine Gegenwart rufst und danke, dass du das Brot des Lebens bist, der, der unsere tiefste Sehnsucht stillen kann. Und wir bitten dich, öffne jetzt unsere Herzen für das, was du uns heute sagen willst.
Segne diesen Gottesdienst, jede Begegnung, jedes Wort und jedes Lied. Amen. Brot ist für uns alle eigentlich ganz selbstverständlich.
Es liegt so auf dem Frühstückstisch. Man kauft es sich mal schnell eben beim Bäcker, manche backen es auch selber. Aber in der Bibel ist Brot nicht nur Nahrung zum Essen, es ist ein Bild für Leben, für Versorgung und für Gottes Treue.
In Johannes 6, da lesen wir, wie Jesus sagt, ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, der wird nicht hungern und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Das heißt, wer zu ihm kommt, wer sein Leben ihm übergibt, der wird nicht mehr hungern, innerlich, geistlich, im Herzen.
Die Menschen damals, die suchten Jesus, weil er sie satt gemacht hatte mit echtem Brot. Aber Jesus spricht von mehr, von einem Leben, das über das Sichtbare hinausgeht. Er lädt uns ein, in Beziehung mit ihm zu treten, nicht nur zu glauben, dass er existiert, sondern ihn zu erleben.
Und das wollen wir in diesem Gottesdienst tun, ihn anbeten, ihm begegnen, ihn neu erleben und uns von ihm beschenken lassen. Und das wollen wir mit einem ersten Lied tun, wir singen Keiner ist wie du. Wir haben Bekanntmachung, ist ja gar nicht so viel heute.
Morgen ist um 20 Uhr wieder der Posaunenchor in Linden. Am Dienstag ist hier um 18 Uhr der Gebetstreff nebenan im Raum. Und am nächsten Sonntag haben wir einen Filmgottesdienst von Compassion, herzliche Einladung auch dazu.
Und dann haben wir noch eine ganz besonders schöne Bekanntmachung. Die Familie Plass hat gestern Abend einen kleinen Michel Günther bekommen. Und wir freuen uns sehr mit der Familie und ich werde nachher in den Fürbitten auch noch für die Familie beten.
Jesus hat gesagt, ich bin das Brot des Lebens. Und damit meinte er, so wie Brot ein Grundnahrungsmittel ist und Menschen satt macht, so ist er selbst unverzichtbar für unser Leben. Nicht nur hier auf der Erde, sondern auch darüber hinaus.
Brot, das steht in unserer Sprache oft für mehr als nur gebackener Teig. Man spricht zum Beispiel von einem Firmenchef als dem Brötchengeber. Er ist der Arbeitgeber, bei dem sich die Angestellten ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Oder man spricht auch von einer schwierigen Tätigkeit, die nur mühsam vorangeht und geringe Erfolge zeigt und sagt, das ist ein hartes Brot. Und die alten Römer, die sagten schon, das Volk braucht Brot und Spiele, um zufrieden zu sein. Hier stand das Brot für die Grundversorgung des Lebens und die Spiele für Ablenkung und Vergnügen.
Auch wenn Jesus uns in seinem Mustergebet die Bitte vorgibt, unser tägliches Brot gib uns heute, dann meint es alles, was wir zum täglichen Leben brauchen. Nicht nur das Brot, das wir morgen zum Frühstück essen. Jesus hat gezeigt, dass er mehr geben kann als nur essen.
Er hat tausende satt gemacht. Und doch wollte er nicht nur der Brotkönig sein, er wollte selbst unser Lebensbrot sein. Und wer ihn annimmt, bekommt mehr als ein verlängertes Leben, wie damals beim Manna in der Wüste, nämlich ewiges Leben in Gemeinschaft mit Gott.
Das wurde dann auch im Abendmahl deutlich, als Jesus das Brot nahm und sagte, das ist mein Leib. Er machte klar, durch seinen Tod am Kreuz gibt er sich selbst hin für alles, was wir in unserem Leben verkackt haben. Er möchte uns neues Leben schenken und unser Brot zum Leben sein.
Wenn Jesus sich uns als Brotsleben schenkt, dann steckt darin ganz, ganz viel Liebe. Eine Liebe, die wir oft gar nicht ganz begreifen können. Und das nächste Lied ist wie ein Gebet an unseren Vater im Himmel.
Ein Lobpreis für seine Nähe, seine Gnade und dafür, dass wir seine Kinder sein dürfen. Und das Lied soll auch für unsere Geburtstagskinder sein, die in der letzten Woche Geburtstag hatten. Wir gratulieren und wünschen gottesreichen Segen für das neue Lebensjahr.
Wir singen Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß. Johannes 6, Vers 28 bis 35. Da fragten sie ihn, was sollen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen? Er erwiderte, nur eins erwartet Gott von euch.
Ihr sollt an den glauben, den er gesandt hat. Wenn wir an dich glauben sollen, wanden sie ein, musst du uns schon beweisen, dass du im Auftrag Gottes handelst. Kannst du nicht ein Wunder tun, vielleicht so eines wie damals, als unsere Vorfahren in der Wüste jeden Tag Manner aßen? Es heißt doch in der Heiligen Schrift, er gab ihnen Brot vom Himmel.
Jesus entgegnete, ich versichere euch, nicht Mose gab euch das Brot vom Himmel, das wahre Brot vom Himmel gibt euch jetzt mein Vater. Ich bin das Brot des Lebens, sagte Jesus zu ihnen. Wer zu mir kommt, der wird niemals wieder hungrig sein und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
Ich möchte Fürbitte halten und wer möchte, darf dazu auch gerne aufstehen. Ja, Herr, du bist das Brot des Lebens, du gibst, was wir zum Leben brauchen. Wir bitten dich heute wieder besonders für die Krisenherde dieser Welt.
Wir bringen dir die Situation in der Ukraine und in Israel. Wir bitten dich, schenke Frieden und Schutz für die Zivilbevölkerung und Weisheit den Verantwortlichen. Wir beten für alle Verletzten und für die, die Trauer tragen.
Und wir wollen dir alle Kriege, die gekämpft werden, hinlegen und dir Vertrauen her, weil du einen Plan hast. Du hast diese Welt in der Hand und da scheinen wir zu oft zu vergessen, weil wir nicht verstehen können, weshalb so viel Hass und Krieg herrscht. Lehre uns zu vertrauen da, wo wir ängstlich oder mutlos sind, wo wir uns zu sehr von dem Gerede der Welt mitreißen lassen.
Lass uns souverän auf dich schauen und dir ganz vertrauen. Wir möchten auch für unsere Gemeinde beten, für alle, die krank sind, allein, erschöpft oder traurig. Begegne du ihnen und stärke sie.
Wir bringen dir die Alten, die Schwachen, die, die sich nach Gemeinschaft sehnen und nicht kommen können. Und wir danken dir für das neue Leben, das du gestern Familie Plass mit dem kleinen Michel geschenkt hast. Wir danken für die Freude, die dieses Kind schenkt und für das Wunder, das wir in ihm sehen dürfen.
Behüte Michel auf allen seinen Wegen. Schenke ihm Geborgenheit und Vertrauen und lass ihn spüren, dass er nie alleine ist und dass du ihn liebst. Wir erbeten deinen guten Segen für das Kind.
Wir bitten dich auch für alle Missionarinnen und Missionare, die dein Brot weitergeben. Sei du ihre Kraft und ihr Schutz überall, wo sie dein Wort an Menschen weitergeben. Und lass auch uns in unserem Alltag immer mehr Licht sein für andere Menschen.
Und gemeinsam beten wir noch Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen. Ihr dürft wieder Platz nehmen. Bei allem, was wir Gott jetzt gebracht haben, dürfen wir wissen, er hört uns und er sieht uns.
Er kennt unsere Schwächen, er kennt unsere Schuld, er kennt unser Ringen und trotzdem liebt er uns. Das nächste Lied erinnert uns daran, wie barmherzig Gott ist, wie geduldig und wie gnädig. Und wir müssen niemals auf unserer Schuld sitzen bleiben, wenn wir sie ihm bringen.
Wir singen jetzt noch, du hast Erbarmen und zertrittst all meine Schuld. Wer ist ein Gott wie du? Und danach hören wir dann auf die Predigt von Christoph Hermann, den ich jetzt auch noch mal ganz herzlich begrüße. Das habe ich vorhin ganz vergessen, Entschuldigung.
Herzlich willkommen Christoph und Kerstin. Ja, wer ist ein Gott wie du? Was für eine Möglichkeit, was für ein Privileg, dass wir mit diesem Gott unterwegs sein dürfen, dem Schöpfer des Universums und ihn kennen und von seiner Liebe leben dürfen. Ja, wir freuen uns wieder mal in Hüttenberg zu sein.
Für uns ist das sogar heute ein kleines Familientreffen. Unsere Tochter Samira ist aus Ostfriesland da mit ihrer Familie, nicht extra angereist, sondern im Zusammenhang mit einem anderen Termin. Der Nathanael ist mal wieder aus Siegen da.
Fällt es kaum auf, dass Ines und Stefan gar nicht da sind, die sich eine wohlverdiente Auszeit anlässlich von Stefans Geburtstag gönnen. Ich vermute, dass es euch ähnlich geht wie mir. Manchmal möchte man sich einen Bibelfers einprägen und es will einfach nicht klappen.
Und andererseits gibt es irgendwelche dummen Werbeslogans, die einem sofort im Kopf hängen bleiben. Ich erinnere mich noch an einen Slogan aus meiner Kindheit und die, die schon ein bisschen älter sind, werden sich auch daran erinnern. Da hieß es, drei Dinge braucht der Mann.
Wer kann mir sagen, wie es weitergeht? Feuer, Pfeife, Stanwell. Aus den Zeiten, als noch Tabakwerbung erlaubt war. Und ja, natürlich ein ziemlicher Quatsch, wenn sich ein Mann über diese drei Dinge definiert oder die angeblich unbedingt braucht.
Es gibt eine Menge unnötiger oder sogar schädlicher Dinge, von denen die Werbung uns suggeriert, dass wir sie brauchen. Natürlich gibt es manches, was wir tatsächlich brauchen. Und ich möchte heute anhand von Johannes 6 darüber sprechen, welche drei Dinge der Mensch wirklich braucht.
Streng genommen sind es nicht Dinge, es ist ein Ding, was wir brauchen. Es ist eine Person, die wir brauchen und es ist eine Haltung, die wir brauchen. Wir steigen ein mit den ersten Versen.
Einige Zeit später fuhr Jesus mit dem Boot auf die Ostseite des Sees von Galiläa, auch See von Tiberias genannt. Und für die, die es interessiert, ich lese nach der NGU. Große Menschenmengen folgten ihm dorthin, weil sie die Wunder sahen, die er an den Kranken tat.
Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war kurz vor den Tagen, in denen die Juden ihr Passachfest feierten. Als Jesus die Menschenmenge sah, die zu ihm kam, fragte er Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass alle diese Leute zu essen bekommen? Ein erster Punkt, wir brauchen Brot.
Natürlich kann man auch Reis essen, Kartoffeln, Hirse, Mais, Nudeln, Fleisch und Fisch, Soja und Tofu, Obst und Gemüse. Viele Kulturen kennen gar kein Brot, aber wir müssen essen, sonst verhungern wir. Ohne Nahrung können wir nicht leben.
Und es ist furchtbar, dass auch in unserer Welt heute Menschen verhungern, weil wir Menschen den Überfluss, den Gott uns anvertraut hat, nicht gerecht verteilen. Wir brauchen Nahrung. Und in vielen Kulturen geht es tatsächlich ohne Brot, ohne diesen gebackenen Teig, von dem du gesprochen hast, nicht.
Und das gilt ganz besonders für Deutschland. Wir sind Brotweltmeister. Und ich war immer davon ausgegangen, dass es mehrere hundert Sorten Brot, verschiedene Sorten Brot in Deutschland gibt.
Es gibt tatsächlich über 3000 verschiedene Brotspezialitäten bei uns. Und in vielen Häusern ist es üblich, zum Frühstück, zum Abendessen gibt es Brot mit etwas drauf. Und trotzdem, wir persönlich essen zu Hause zum Mittagessen nicht unbedingt Brot.
Das war zum Beispiel in Kasachstan, wo wir einige Jahre gelebt haben, ganz anders. Da war immer Brot auf dem Tisch. Das leckere Fladenbrot oder auch anderes Brot.
Und dann Menschen in diesen Kulturen sagen, ohne Brot werde ich nicht satt. Wir brauchen Brot. In vielen Kulturen gilt aber auch, ohne Brot im Sinne von Gastfreundschaft geht es nicht.
Brot bedeutet auch immer zu teilen, Anteil zu geben, Anteil zu nehmen, dem anderen ein Zuhause zu bieten, Gastfreundschaft. In den fünf Jahren in Kasachstan saßen wir nicht einmal bei Menschen zu Hause, ohne dass der Tisch gedeckt worden wäre. Egal wie arm die Leute sind, es muss immer etwas zu essen geben.
Und wenn es heißt, kommt ihr nachher zum Tee, dann steht da bestimmt nicht nur Tee, sondern eher eine sehr, sehr ausgiebige Mahlzeit. Von der Gastfreundschaft vieler Völker können wir Deutsche sicher noch manches lernen. Wir brauchen Brot auch im Sinne von Gastfreundschaft füreinander.
Zurück zu unserem Bibeltext. Die Massen waren zu Jesus und zu seinen Jüngern gekommen. Andere Evangelisten schreiben, dass es eine einsame Gegend war.
Es gab weit und breit keine Möglichkeiten, irgendwas zu kaufen. Aber für Jesus war klar, diese Menschen sind unsere Gäste und wir müssen ihnen Brot vorsetzen. Und deshalb fragte Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass alle diese Leute zu essen bekommen? Johannes merkt an, Jesus wollte ihn mit dieser Frage auf die Probe stellen.
Er selbst wusste genau, was er tun wollte. Aber dazu später noch mehr. Philippus erschrickt, rechnet, denkt an eine für ihn riesige Summe von 200 Dinar und stellt fest, dass selbst das bei weitem nicht reichen würde.
Ein Denar, ein üblicher Tageslohn damals, der mühsam ausgereicht hat, vielleicht eine Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Angesichts solch einer Menge hätte dieser Denar 50 Leute oder mehr als 50 Leute satt kriegen sollen. Unmöglich.
Da war aber noch ein anderer jünger Andreas, der wo er der Praktiker war. Er rechnet nicht, sondern erwähnt, dass da ein kleiner Junge ist, der fünf kleine Brote und zwei Fische hat. Und wahrscheinlich hat er sich in dem Moment selber an den Kopf gefasst und gedacht, warum erwähne ich das überhaupt? Hier sind vielleicht 10.000 Leute, was sind da fünf Brote und zwei Fische? Aber Jesus bleibt weder bei dem Rechenbeispiel von Philippus noch beim Proviant des kleinen Jungen, das Andreas großzügig angeboten hat, stehen, sondern er praktiziert Gastfreundschaft.
Er lädt die Leute ein, sie sollten sich auf dem Gras gemütlich machen, hatten im Stehen seiner Predigt zugehört. Und die war wahrscheinlich nicht nach einer halben Stunde zu Ende. Aber nun sollten sie essen und das tat man im Sitzen.
Sie sollten Gemeinschaft haben, miteinander teilen. Und er nimmt das Vesper oder die Brotzeit dieses kleinen Jungen, dankt Gott dafür und teilt es aus und ist mehr als genug für weit über 10.000 Menschen. 5.000 Männer waren es allein plus Frauen und Kinder.
Erst essen sich die Leute einfach nur satt und dann verstehen sie, was hier los ist. Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Jesus getan hatte, sagten sie, das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Und es war klar, der eine Prophet, den Gott durch Mose angekündigt hatte, ist nicht nur ein Prophet, wie viele andere, sondern der Versprochene, der ersehnte Messias, der Retter, der ewige König.
Wir brauchen Brot. Und deshalb konnte den Leuten nichts Besseres passieren, als dass jemand sie so wunderbar mit Brot versorgte. Dieser Jesus sollte ihr König werden.
Und er würde sie nicht nur mit Brot versorgen, er würde sie auch von den Römern befreien und andere gute Dinge für sie tun. Und so heißt es in Vers 15, Jesus wusste, dass sie als nächstes kommen und versuchen würden, ihn mit Gewalt zum König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, um allein zu sein.
Jesus entzieht sich den Leuten, die ihn zum König machen wollen, zum Brotkönig, um Zeit mit seinem Vater zu haben. Ich finde es faszinierend, dass Jesus so viel Autorität hat, dass die Menschen das akzeptieren, ihn gehen lassen und nach und nach sich auf den Heimweg machen. Abends ist Jesus immer noch auf dem Berg und die Jünger fahren allein mit dem Boot los, bis Jesus später dann übers Wasser zu ihnen kommt.
Ihr kennt diese Situation und das wäre eine Predigt für sich wert. Aber wir wollen uns hier dem zweiten Punkt zuwenden. Erstens, wir brauchen Brot.
Zweitens, wir brauchen Jesus. Am nächsten Tag machen sich die Leute auf die Suche nach Jesus, finden ihn auf der anderen Seite des Sees und dann fordert Jesus sie heraus. Ich will euch sagen, warum ihr mich sucht.
Ihr sucht mich nur, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Aber was Gott euch durch die Wunder sagen will, wollt ihr nicht verstehen. Statt euch nur um die vergängliche Nahrung zu kümmern, bemüht euch um die Nahrung, die Bestand hat und das ewige Leben bringt.
Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott der Vater als seinen Bevollmächtigten bestätigt. Da fragten sie ihn, was für Dinge müssen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen? Jesus antwortete, Gottes Wille wird dadurch erfüllt, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Ja, wir brauchen Brot, aber wir Menschen nehmen oft die materiellen Dinge viel zu wichtig.
Essen, Trinken, Kleidung, Smartphone, Haus oder Wohnung, Karriere, Urlaub, Freizeit, Auto, Motorrad, all das hat einen mehr oder weniger hohen Stellenwert und wir stehen in der Gefahr, unsere Seele zu vernachlässigen, unsere Beziehung zu Gott. Jesus sagt, Gottes Wille wird dadurch erfüllt, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Und kurz darauf, ich bin das Brot des Lebens.
Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. So wie unser Körper ohne Nahrung nicht leben kann, so kann unsere Seele ohne Jesus nicht leben. Unsere Seele ist hungrig und durstig und alle Religionen dieser Welt behaupten, sie befriedigen zu können, aber alle bieten nur an, dass der Mensch sich durch sein eigenes Tun, durch gute Werke, Rituale, Traditionen, Anstrengungen, Verzicht, bestimmte Orte, die Hilfe von heiligen Menschen und andere Dinge, seine Seligkeit bewirkt.
Und die Seele bleibt dabei hungrig und durstig, weil wir für eine Beziehung zu Gott geschaffen sind. Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat. Und an jedem letzten Tag werde ich ihn auferwecken.
Wir sind nicht nur für diese Welt geschaffen, sondern Gott möchte, dass wir ewig mit ihm leben. Aber es ist unsere Sünde, unsere Rebellion gegen Gott, die das verhindert. Und dieses Problem unserer Schuld können wir durch alle guten Werke dieser Welt und unsere eigene Anstrengung nicht lösen.
Deshalb brauchen wir Jesus. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben.
Dieses Brot, das ich ihm geben werde, ist mein Fleisch. Ich gebe es hin für das Leben der Welt. Das Problem unserer Sünde konnte nur durch ein Opfer gelöst werden, ein fehlerloses, ein vollkommenes Opfer.
Und Jesus macht hier klar, dass er dieses Opfer ist. Dass er sein Leben, seinen Körper, sein Fleisch für die Menschen in dieser Welt hingibt, damit sie leben können. Jesus hat sein Leben für diese Welt geopfert, für uns Menschen.
Und das war unvorstellbar schwer für ihn. Und daran denken wir, das stellen wir in den Mittelpunkt, wenn wir nachher Brot und Kelch teilen. Aber er hat es nicht nur für diese Welt, er hat es auch für dich ganz persönlich getan.
Allerdings nicht automatisch, sondern wir müssen es für uns persönlich in Anspruch nehmen. Und dann sagt Jesus etwas sehr Provozierendes. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben.
Und ich werde ihn an jenem letzten Tag auferwecken. Wie meint Jesus das? Sollen wir Kannibalen werden, sein Fleisch essen, sein Blut trinken? Oder meint Jesus das Abendmahl, dass hier tatsächlich Brot und Wein in Fleisch und Blut verwandelt werden und wir dadurch gerettet würden? Ein Blick zurück auf Vers 40 kann uns helfen, diesen Vers zu verstehen. Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat.
Und an jenem letzten Tag werde ich ihn auferwecken. In beiden Versen ist das Ergebnis das gleiche. Ewiges Leben haben, am letzten Tag auferweckt werden.
Jesus Fleisch essen und sein Blut trinken ist also nichts anderes als Jesus sehen und an ihn glauben. Für mich persönlich glauben und annehmen, wer Jesus ist und was er für mich getan hat. Ewiges Leben gibt es nur durch Jesus.
Wir brauchen ihn. Aber ich muss ihm auch ganz persönlich vertrauen. Das bringt uns zum dritten Punkt.
Wir brauchen glauben oder wir brauchen vertrauen. Glauben ist im Deutschen ein bisschen ein schwammiges Wort. Ich glaube, dass morgen schönes Wetter ist.
Aber natürlich weiß ich es nicht genau. Oder jeder hat so seinen Glauben. In der Bibel ist Glaube etwas ganz anderes.
Glaube bedeutet felsenfest damit zu rechnen, dass das stimmt, was Gott sagt und was Jesus uns verspricht und uns ihm dann bedingungslos anzuvertrauen. Jesus hatte die Menschen mit seinen Aussagen provoziert. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, natürlich hat das erst einmal Widerspruch hervorgerufen.
Und dann lesen wir weiter. Empört sagten viele seiner Jünger. Interessant, nicht nur die Laufkundschaft, nicht nur die Menge, die mal zusammengelaufen war, um Jesus zu hören, sondern auch viele seiner Jünger, die schon länger mit ihm unterwegs waren.
Was er da redet, ist eine Zumutung. Wie kann man von jemandem verlangen, sich so etwas anzuhören? Und dann heißt es in Vers 66 Von da an zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr. Aber Jesus wollte keine Fans, die super finden, dass er ihnen zu essen gibt, aber ansonsten ihr Leben so leben, wie sie es wollten, wie es ihnen gefällt.
Sondern Jesus wollte immer Nachfolger, die sich ihm anvertrauen und die verstanden haben, wer er ist. Deshalb lesen wir weiter. Da fragte Jesus die Zwölf.
Wollt ihr etwa auch weggehen? Die Zwölf, das waren die Leute, die ihm von Anfang an gefolgt waren, die immer bei ihm waren. Und er fragt sie, wollt ihr etwa auch weggehen? Was würde ihre Antwort sein? Sie hatten auch ihre Zweifel und ihre Fragen. Sie verstanden auch vieles nicht, was Jesus sagte, waren auch von manchem provoziert.
Aber hier lesen wir, Herr, zu wem sollten wir gehen? Antwortete Simon Petrus, du hast Worte, die zum ewigen Leben führen und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige bist, den Gott gesandt hat. In etwas textnäheren Übersetzungen lesen wir, wir haben geglaubt und erkannt. Zuerst kam der Glaube der Jünger, dass Jesus der Messias ist und dann durften sie es Stück für Stück erkennen.
Es gibt keinen hundertprozentigen Beweis, dass Jesus der Messias ist und dass wir durch ihn gerettet sind und ewiges Leben haben. Aber wer ihm glaubt, wer sich ihm anvertraut, der wird immer mehr verstehen, wer Jesus ist und was wir durch ihn haben. Die Frage von Glauben und Vertrauen zieht sich durch dieses ganze sechste Kapitel des Johannes Evangeliums.
Wir haben nur ein paar Punkte heute angeschaut. Jesus fragt Philippus, wo sollen wir genügend Brot für so viele Menschen hernehmen? Und im nächsten Vers heißt es dann, Jesus wollte ihn mit dieser Frage auf die Probe stellen. Er selbst wusste genau, was er tun wollte.
Jesus wusste genau, was er tun wollte, aber er wollte das Vertrauen der Jünger. Jesus weiß auch heute immer genau, was er tut und was er tun will, aber er will unser, er will dein und mein Vertrauen. Und sicher kennst du auch genügend Situationen, in denen du Jesu Reden und Handeln nicht verstehst.
Woher soll Brot für so viele Leute kommen? Woher? Wie? Warum? Wenn Kerstin und ich unverständliche Situationen und Führungen erleben, versuchen wir seit längerem bewusst, uns die Situation aus Johannes 6 vor Augen zu halten und uns zu erinnern, Jesus weiß, was er tut und er möchte unser Vertrauen. Erst 30, doch nun sagten sie, wenn wir dir glauben sollen, dann lass uns ein Wunder sehen, das es uns beweist. Wo bleibt dieser Beweis? Wir müssen uns daran erinnern, diese Leute hatten am Tag vorher erlebt, dass Jesus mehr als 10.000 Menschen satt gemacht hatte und jetzt fordern sie ein neues Zeichen, ein neues Wunder.
Anscheinend wollten sie Jesus gar nicht wirklich glauben, weil das bedeutet hätte, dass sie ihr Leben hätten ändern müssen. Auf jeden Fall ist diese Situation ein deutlicher Hinweis darauf, dass Wunder oder sogenannte Beweise nicht unbedingt Glauben und Vertrauen bewirken. Und dann sagt Jesus den Leuten, dass er das Brot des Lebens ist, dass sie ihn brauchen und er alles für sie hat, was sie brauchen.
Aber dann bekommt man wieder den Eindruck, dass er durch provokative Aussagen den Leuten das Vertrauen wieder bewusst schwer macht. Jesus wollte letztlich nichts glasklar beweisen. Er sagt, ihr müsst mein Fleisch essen, ihr müsst mein Blut trinken.
Und man muss genauer hinhören und Vertrauen wollen, um Jesus richtig zu verstehen. Man muss in dem Zusammenhang auch oft an die Situation Johannes 11 denken, wo Jesus Lazarus vom Tod aufweckt, nachdem der schon vier Tage im Grab liegt. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht sagen, doch dieser Jesus muss wirklich der Messias sein, sondern sie sagen, lasst uns Jesus umbringen und Lazarus auch noch, weil die Leute ja wegen Lazarus an Jesus glauben.
Wunder, Beweise bewirken keinen Glauben, sondern das ist letztlich die Entscheidung eines Herzens. Jesus möchte keine Fans, keine oberflächliche Begeisterung. Jesus ist das Brot des Lebens und damit das größte Angebot Gottes im gesamten Universum.
Aber dafür möchte er unser gläubiges Vertrauen. Er möchte dein Vertrauen. Wir brauchen Brot.
Wir brauchen Jesus und sein Opfer an unserer Stelle. Und wir brauchen Glauben und Vertrauen. Dieses Vertrauen kommt auch im Abendmahl zum Ausdruck, indem ich damit rechne, dass der Tod Jesu Christi am Kreuz von Golgatha vor fast 2000 Jahren für mich heute und für die Ewigkeit Auswirkungen hat und ich ihm Dank, Ehre und Anbetung dafür bringe.
Das wollen wir gleich gemeinsam tun, aber singen vorher noch ein Lied.