Gottesdienst – 27.07.2025

Der heutige Gottesdienst stand zu Beginn der Predigtreihe „Wunder des AT“ unter dem Thema „Wunder der Heilung“ zu der uns Jan Beck predigte (2. Könige 5, 1-16).

Hier der Gottesdienst zum Anhören:

Teil 1:

Gottesdienst 27.07.2025 Jan Beck Teil 1

Teil 2:

Gottesdienst 27.07.2025 Jan Beck Teil 2

Wir wünschen allen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Hast Du Fragen zum Gottesdienst, zur Predigt oder allgemeine Fragen zum Glauben, kontaktiere uns persönlich, telefonisch oder per Email – wir sind gerne für Dich da!

Transkript (generiert mit TurboScribe)

Zu diesem wunderbaren Gottesdienst, ihr Wunderwerke Gottes. Es ist für mich wirklich mehr als ein Weltwunder, dass unser wundervoller Gott und Herr uns heute Morgen auf wundersame Art und Weise begegnen will. Dieser Gottesdienst möge für euch alle wie eine Wundertüte sein, aus der man immer wieder Verwunderliches hervorzieht und sich so sehr freut, dass es einem wie eine leuchtende Wunderkerze vorkommt, die man bewundert.

Ihr habt hoffentlich mitbekommen, um welches Thema es sich heute wohl handeln wird, heute und auch die nächsten drei Male. Die Predigtreihe steht unter dem Motto Wunder im Alten Testament. Und wir werden da nachher noch einiges zuhören.

Ich möchte, bevor wir richtig starten, noch die Bekanntmachung weitergeben, und zwar einmal weise ich nochmal hin, einfach auf den Gebetsabend am nächsten Dienstag, es ist da keine Bibelstunde anschließend, sondern nur der Gebetsabend um 18 Uhr, dann möchte ich als Gebetsanliegen weitergeben, dass die Ferienpassaktion am nächsten Samstag und Sonntag stattfinden. Die Pfadfinder laden ein zu einer Pfadfinderübernachtung, David freut sich schon mächtig und wir wollen einfach darum beten, dass sie gute Zeit miteinander haben und auch gutes Wetter, denke ich, wäre auch sehr hilfreich. Und dann haben wir nächsten Sonntag wieder den Gottesdienst mit Markus Frommold und auch er wird in dieser Wunderpredigt weitermachen.

Kleiner Hinweis oder auch als Gebetsanliegen, es ist der Auszug und die Renovierung, also von der Wohnung oben nach Severin sind schon fast draußen und demnächst muss dann natürlich auch ein bisschen was renoviert werden und Lüthia freut sich schon und wir wollen da einfach nicht nur im Gebet dran denken, vielleicht hat der ein oder andere, dass man hinterher auch mal ein bisschen tatkräftig mit anpacken kann. Gut und dann noch ein letztes, der Männertag soll ich noch schonmal vorankündigen, also ihr Männer, ihr seid gefordert und gefragt, am 20. September ist ein Männertag auf dem Flensunger Hof und wer möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Ja, dann darf ich nur noch liebe Grüße weitergeben von der Gertrud Ludwig, die freut sich immer, wenn sie unsere Gottesdienste online hört in ihrer Reha und sie bittet mich einfach die Grüße an euch alle weiterzugeben. Soweit, Wunder, wir machen jetzt mal direkt weiter mit dem Thema Wunder. Wunder, was ist das? Wunder ist irgendwie ein Ereignis, welches man nicht erklären kann und wo man eigentlich nur drüber staunen kann, so habe ich es jetzt nachgelesen und wenn ich mich an meine Dinge erinnern, wo ich Wunder erlebt habe, da war das genau so.

Ich hätte es nicht erklären können, wie das zustande kam, aber es hat mir manchmal den Atem verschlagen, ich konnte nur noch staunen, wie in meinem Fall Gott einfach diese Wunder getan hat. Jetzt frage ich mal hier in die Runde, wer kennt denn ein biblisches Wunder? Fangen wir einfach mal so an, kennt jemand von euch biblische Wunder? Ich sehe viele grinsende Gesichter. Wasser zu Wein, Monika, wow, gibt es noch irgendwas, was euch einfällt so spontan? Petrus, sein Fischzug, der war wirklich auch sehr, ja, genau, schwimmende Eisen, ja, sehr gut, im Alten Testament, kommen wir auch noch zu.

Prima, also ich sehe, wenn ich euch alle durchfragen würde, jeder hätte wahrscheinlich zehn auf dem Lager so ganz spontan, aber gibt es denn heute noch Wunder, nur mal Handzeichen, wer denkt, dass es heute noch Wunder gibt? Ja, das sieht ganz gut aus, also das wird heute wunderbar und jetzt frage ich mal in die Runde, wer hat denn schon mal persönlich ein Wunder erlebt, nur Handzeichen. Gibt es jemanden, der sagt, ich habe schon ein Wunder erlebt, ja, wunderschön. Sophia, einfach ein Wunder, genau, so, bevor wir jetzt damit weitermachen, habe ich mir gedacht, wir singen jetzt einfach mal heute eine, ich hätte beinahe gesagt wunderbare Auswahl von Liedern, bei der Sandra habe ich gestern gesagt, es ist eine wilde Mischung von Liedern, aber ihr dürft mal das Wort Wunder darin suchen oder vielleicht das Ereignis darin suchen, wo man ein Wunder erkennt, also diese Lieder heute dürfen euch zum wundersamen Hören anregen.

Und in der Zeit, wo wir das erste Lied singen, gebe ich dann nachher mal das Wort frei, ob uns einer ein Wunder erzählen will, klein, groß, gerade erst erlebt oder vor vielen Jahren, ist völlig egal, wenn einer ein Wunder mit uns teilen will, darf der das, einer oder mehrere, dürfen die das gerne tun. Gut, wir singen jetzt ein erstes Lied und zwar ein alter Klassiker, sing mit mir ein Halleluja, wir steigen heute mal fröhlich und wundersam ein. Ja, gibt es jemanden, der ein Wunder mit uns teilen möchte? Ich gebe dir mal das Handmikro, der Stefan bringt es mal dem Friedl, genau, dann brauchst du nicht extra auf.

Ja, vor einigen Jahren, da kamen neue Nachbarn zu uns in die Schubertstraße und da habe ich die Frau, da bin ich mal vorbeigegangen und da habe ich mal zu der Frau gesagt, sind Sie Christin? Weil sie immer so froh und freundlich war. Sagt sie, ja, das bin ich und dann habe ich gefragt, sind Sie Chinesin? Sagt sie, ja, ich bin aus Taiwan und da habe ich ihr erzählt, dass wir in Taiwan waren vor einiger Zeit, vor einigen Jahren und dass dort mir die Familie Eberlein, das waren ja Missionare, besucht haben. Und da sagte sie, die kenne ich auch.

Ist das nicht ein Wunder, hier in Pörzheim, dass man Leute kennt, die in Taiwan sind. Vielen Dank, Friedl, sehr schön, genau. Das ist nicht nur, dass die Welt sehr klein ist, sondern dass Gott uns einfach beschenkt mit diesen Dingen.

Hat jemand sonst noch eine kleine Story? Die Mutigen voran, ist okay, wenn keiner möchte, aber ich habe eben eure Handzeichen gesehen. Wer, wer, wer? Ah, ja, die Lütje, hallo. Also einige von euch wissen es ja, dass ich jetzt das nächste halbe Jahr Praxissemester mache, von meinem Studium aus, in der Nähe von Kassel, in einer Drogenhilfeeinrichtung.

Und diese Einrichtung hat gesagt, okay, wir können dir jetzt kein Geld dafür bezahlen, du kriegst eine Unterkunft kostenlos und du bekommst halt einige Mahlzeiten, wenn du mit dem Team isst. Und trotzdem wollte mein zukünftiger Chef unbedingt irgendwas für mich möglich machen, damit ich das Ganze finanziell ein bisschen leichter habe. Und dann hat er seine Connections spielen lassen, zu einer privaten Förderstiftung und hat da einen Freund angefragt, ob ich nicht einen Antrag auf eine Förderung stellen könnte.

Und eigentlich haben die vor einigen Jahren gesagt, okay, sie nehmen keine Sozialarbeiter, Sozialpädagogen mehr, sondern nur noch Leute, die halt als Pastoren ausgebildet werden, um sie zu fördern, weil sie gar nicht so viel finanzieren können. Und trotzdem durfte ich da einen Antrag stellen und ohne, dass ich irgendwas groß gemacht habe. Ich habe wirklich einen Zettel ausgefüllt und eingeschickt und hatte zwei Tage später die Zusage, dass ich diese Förderung bekomme.

Und das ist für mich so ein großes Wunder, weil ich wirklich sehe, wie Gott mich finanziell versorgt, auch in Situationen, wo ich gar nicht damit rechne. Ja, sehr schön. Vielen Dank, dass du das mit uns teilst.

Ich denke, es ist ganz wichtig, dass wir uns immer wieder gegenseitig auch diese Dinge erzählen, dass wir uns gegenseitig ermutigen, im Glauben auch immer wieder neu Kraft schöpfen oder der andere, der vielleicht gerade mal ein Tief hat, dass er durch solche Erlebnisse, die man mit Gott haben kann, wo man sich wirklich wundert, wie er versorgt, dass wir da wirklich dem anderen auch wieder neu Mut machen. Deswegen nachher beim Tässchen Kaffee draußen dürft ihr gerne eure Wunder einfach persönlich so weitergeben. Ja, Wunder gibt es in der Bibel, Wunder gibt es im persönlichen Leben.

Wir können sie erleben, aber ich habe mich gefragt, wann kann ich ein Wunder erleben? Man hat ja oft den Eindruck, ach, jetzt bräuchte ich mal ein Wunder. Aber das größte Wunder können wir, glaube ich, dann erleben, wenn wir Gott vertrauen. Wenn wir nicht auf unser rationales und menschliches Denken schauen.

Eigentlich müsste alles so und so kommen. Wir denken, wir wüssten immer, wie es kommt. Sondern wenn wir wirklich auf Gottes Macht vertrauen, die einfach nicht erklärbar ist.

Aber wir wissen, sie ist da. Bei ihm wird Unmögliches möglich. Und das gilt für kleine Dinge im Alltag genauso wie manchmal auch für ganz große Dinge.

Wenn einer sagt, das wundert mich nicht, dann meint er, das war absehbar, das ist erklärbar. Da wundert es einen nicht. Wenn aber einer sagt, das ist ein Wunder, dann meint er, man kann es eben nicht erklären, sondern man kann nur staunen, dass Gott Dinge tut, die wir nicht in unserer Hand haben und die er trotzdem wohl macht.

Ich denke gerade, weil wir kürzlich Peru-Besuch hatten, wie sie beim vorletzten Mal erzählten, wie diese Brände von den Feldern immer näher an diese Siedlung rückten und sie gebetet haben, dass Gott den Wind dreht. Und er hat es gemacht. Und sie wurden von diesem Feuer verschont.

Nicht erklärbar, aber staunbar. Ich habe uns heute einen Text, den darf ich vorlesen, aus 2. Könige 5. Und Jan Beck wird uns heute nachher die Predigt dazu halten. Und ich möchte euch mit hineinnehmen in ein Wunder.

Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman. Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann, vor seinem Herrn und wertgehalten. Denn durch ihn gab der Herr den Aramäern Sieg.

Und es war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel. Die war im Dienst der Frau Naamans.

Die sprach zu ihrer Herren, Ach, dass mein Herr wäre doch bei den Propheten im Samaria. Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. Da ging Naaman hin zu seinem Herrn und sagte es ihm und sprach, So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.

Der König von Aram sprach, so zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider und brachte den Brief dem König von Israel, der lautete, wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach, Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht.

Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen, Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er inne werde, dass ein Prophet in Israel ist. So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen, geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.

Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach, Ich meinte, er selbst sollte zu mir rauskommen und hertreten und den Namen des Herrn seines Gottes anrufen und seine Hand hin zum Heiligen erheben und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flöße von Damaskus, Abner, Abana und Parapra besser als alle Wasser in Israel, so dass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen, Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht dann getan? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt, Wasche dich, so wirst du rein? Da stieg Naaman ab und tauchte unter im Jordan sieben Mal, wie der Mann Gottes geboten hatte.

Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben und er wurde rein. Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit all seinen Leuten und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach, Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel. So nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.

So weit die Geschichte. Und bevor wir einsteigen, wollen wir ein weiteres Lied singen. Auch in diesem Lied steckt ein Wunder.

Vergiss es nie. Wir möchten beten. Herr Jesus Christus, vielen herzlichen Dank, dass wir in deiner wunderbaren Welt leben, dass du unser wunderbarer Herr bist und dass du Wunder tust, auch heute noch.

Und wir wollen uns wirklich an dich hängen, wollen erleben und erkennen, wie du es wunderbar für uns getan hast. Und du hast den Plan. Du führst uns, du liebst uns.

Deine Gunst und Gnade und Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu. Vielen Dank, dass du alles für uns getan hast. Du gingst ans Kreuz, um uns zu retten.

Und wir wollen daran festhalten und wollen an deine Großartigkeit glauben. Ich bitte dich, Herr, für jeden unter uns, dass er da heute Morgen wieder das Neue entdecken darf, was du Wunderbares für ihn bereithältst. Ich möchte dich für unsere Alten und Kranken bitten, für die, die heute nicht da sein können, dass du sie ebenso segnest, dass du mit ihnen bist, sie stärkst, leitest, tröstest durch deinen Geist.

Ich möchte dich bitten für die nächste Generation, die heranwächst, dass du auch da diese jungen Leute erreichst, dass du ihnen neben allem, was wir hier an weltlichen Dingen erleben, sie doch in dir Kraft und Sinn für ihr Leben finden. Herr, ich möchte dich auch bitten für uns hier als Gemeinde, dass du uns weiterhin so führst. Und, Herr, du hast hier so viele Wunder schon getan.

Ich danke dir, dass wir das erleben dürfen und dass wir an dich glauben dürfen. Herr, so lass uns Licht sein in dieser Welt, dass noch viele dich erkennen. Gib uns Hilfe und Kraft im Alltag und rede du nun zu uns.

Gib Jan die rechten Worte. Gib du, dass wir uns auch nachher noch so in dir treffen, unterhalten können, uns ermutigen können. Danke, Herr, für diesen Gottesdienst.

Danke für alle, die jetzt hier sind. Und ich bitte dich, segne du uns. Amen.

Vor der Predigt singen wir ein weiteres Lied. Jesus, berühre mich. Darf ich euch vorstellen? Naaman.

Naaman ist ein einflussreicher Mann. Ein mächtiger Mann. Ein sehr erfolgreicher Mann.

Naaman stellt sich selber vor als der rechte Arm des Königs, auf den der König sich stützt. Naaman hat hart für diese Position gearbeitet. Viele Jahre.

Von ganz unten nach ganz oben hat er sich gearbeitet.

Und außerdem wäre das auch so demütigend, dahin zu gehen. Alles in ihm scheut sich davor, alles in ihm weigert sich dagegen, aber andererseits ne, warte, was wenn es eine Falle ist? Also ich meine, das Mädchen, das hat er ja selber aus Israel mitgenommen, vielleicht kann die ihn ja auch absolut nicht leiden, vielleicht will sie ja, dass er nach Samaria geht, damit er dort dann von den Israeliten getötet wird, also könnte ja auch sein, er hat viele Feinde in Israel. Andererseits, es ist keine Heilung in Aram.

In Aram hat er schon alles versucht. Was hat er zu verlieren? Ich meine, wenn es nicht klappt, am Ende sitzt er sowieso vor den Mauern. Naja, also weil er so verzweifelt ist, geht der Nahmann dann zu seinem König Ben-Hadad und sagt Ben-Hadad hier, so ist die Lage, du weißt, wir haben alles versucht, gemeinsam haben wir alle Ressourcen im Land ausgeschöpft, es geht nichts mehr.

Ja und Ben-Hadad sieht das genauso wie Nahmann, also gibt er ihm mit 340 Kilo Silber, 90 Kilo Gold und 10 kostbare Kleider. Und dann schreibt er ihm noch einen Brief und sagt, hier diesen Brief, an der Grenze zeigst du den vor, weil ich bin ganz auf deiner Seite, wenn du ohne Brief und ohne Diplomatenstatus rüber nach Israel gehst, dann ist sofort vorbei für dich, die bringen dich sofort um. Aber gut, hier ist ein Brief, der sagt, dass du in das Land rein darfst und den gibst du dann auch dem König und da steht dann drin, sehr geehrter König, wenn Sie diesen Brief bekommen, möchte ich, dass Sie Ihren Propheten beauftragen, meinen Mann zu heilen.

Gut, und so macht Nahmann sich auf den Weg, 15 Tage ist er unterwegs, 15 ganze Tage muss er reisen, um von Damaskus nach Samaria zu kommen und unterwegs ist es tatsächlich so, wie der König gesagt hat, er muss den Brief vorzeigen und selbst mit Brief wird er von allen Seiten kritisch beobachtet. Jeder schaut ihn kritisch an, Nahmann weiß ganz genau, niemand will ihn hier haben eigentlich. Die zivile Bevölkerung schaut kritisch auf ihn, das Militär schaut sowieso kritisch auf ihn.

Und dann kommt er beim Palast an und Nahmann hat wirklich schon schönere Empfänge erlebt, also wenn er irgendwo an einen Königshof kommt, ist er eigentlich gewohnt, dass er mit Jubel begrüßt wird. Das ist zum Beispiel eine ganz ironische Situation, wenn er von einem Feldzug nach Israel rüber nach Damaskus kommt, da wird er immer jubelnd begrüßt. Üblicherweise genau dann, wenn er den König, den er jetzt um Hilfe fragen will, besiegt hat.

Aber gut, was soll’s, ich meine, er ist der Feind im Land, dass man ihn jetzt nicht so begeistert begrüßt ist, verständlich. Aber eine Sache fällt dem Nahmann noch auf, die Leute in Israel scheinen wirklich eine furchtbare Angst vor Menschen mit Hautkrankheiten zu haben. Primitives Volk, denkt Nahmann sich, also bloß schnell hier gesund werden und zurück nach Damaskus, ich will hier nicht länger bleiben als notwendig.

Und so kommt es auch, dass der König den Brief nicht von Nahmann selber entgegennehmen möchte, sondern Nahmann muss dem Brief sein Offizier geben, damit dieser ihn dem König gibt. Der König nimmt das dann auch nur so mit Fingerspitzen, als könnte er schon durch Berühren des Briefes krank werden. Und Nahmann öffnet den Brief und liest den Brief und wirklich mit jedem Satz hat Nahmann das Gefühl, den der König liest, wird sein Gesicht bleicher und bleicher und bleicher und langsam senkt der König die Hände, in die er den Brief hält und Nahmann kann sehen, wie tausend Gedanken und Emotionen durch den Kopf des Königs laufen und er denkt sich so, oh oh, das kam nicht so gut.

Und kurze Zeit ist es still im Saal, bis dann auf einmal der König aufspringt und schreit, er reißt an seinen Kleidern und schreit, bin ich etwa Gott, der die Macht hätte, diesen Mann von seinem Aussatz zu befreien, dass er zu mir geschickt wird, dass ich ihn heilen soll? Wahrlich, er kennt und seht, dass der König Benhadert bloß einen Anlass zum Streik mit mir sucht. Oh ja, Nahmann ist überrumpelt, er hat wirklich mit allem gerechnet, aber er hat bloß nicht damit gerechnet, dass der König wegen einer solch einfachen Bitte seine Fassung verlieren könnte. Der König fasst sich aber schnell wieder, er geht ein paar Schritte vor seinem Thron auf und ab und kurz ist es wieder still im Saal.

Dann setzt der König sich und winkt einen seiner Untergebenen zu sich, die beiden sprechen kurz für ein paar Sekunden flüsternd und Nahmann hat schon Angst, was kommt jetzt, werde ich jetzt hier rausgeworfen, werde ich getötet, wollen die mich loswerden? Ja, aber es ist nur kurz und dann wendet sich der israelische Monarch auch wieder Nahmann zu und sagt, schau, mit ruhiger Stimme, schau, dies ist mein persönlicher Diener, er hat Anweisung, euch in eure Gemächer zu führen, lasst es euch gut gehen, es soll euch an nichts fehlen und wenn es euch doch an etwas mangelt, so lasst es meinen Dienern sofort wissen, sie werden sich unverzüglich darum kümmern. Mein persönlicher Knecht hier auch hat Anweisung, sich um euer persönliches Wohlbefinden zu kümmern, ich wiederum werde mich eurem Anliegen widmen. Und so wird Nahmann aus dem Thronsaal geleitet und nein, so hat er sich die Situation nicht vorgestellt, ganz und gar nicht.

Kann es sein, dass der israelische Gott doch unfähig ist, ihn zu heilen? Könnte er auch hier an der falschen Stelle sein? Könnte er auch hier ungeheilt wieder nach Hause gehen? Ja, und so wartet Nahmann ganze zwei Tage lang und während der Tage stellt er sich die ganze Zeit vor, wie er vielleicht doch noch Heilung finden könnte, also vielleicht eine Heilungszeremonie nur für ihn alleine im Tempel oder irgendwelche Opfer auf heiligen Hügeln unter geweihten Bäumen oder Salben, welche der Prophet nach einem von Gott offenbarten Rezept zubereitet in edlen, wertvollen Schalen, um ihn dann zu heilen. Ja, aber nichts dergleichen passiert. Irgendwann, wie gesagt nach zwei Tagen abends, die Sonne geht langsam unter und es ist nicht mehr ganz so heiß im Land, da kommt der Sklave des Königs zu Nahmann und sagt schlicht und einfach, ja, der König wünscht sich zu sprechen.

Nahmann freut sich, ja, endlich passiert etwas. Und er ruft wieder seinen zweiten Offizier zu sich und gemeinsam gehen sie zum König. Und der König sitzt wieder auf seinem Thron, er ist gefasst, er ist ruhig und spricht Nahmann persönlich an.

Er sagt, Nahmann, Oberster des Heeres von Aram, hört mich, was ich euch zu sagen habe. Ich bin nicht derjenige, der Leben gibt und Leben nimmt. Ich bin auch nicht derjenige, der über die Macht der Heilung verfügt.

Ich kann euch nichts versprechen. Es entsteht eine kurze Pause, ganz unangenehm, als viele es dem König schwer weiterzureden, aber dann sagt er, hört, in der Stadt ist zurzeit ein mächtiger Prophet namens Elisa. Wenn der Herr euch gnädig ist und euch heilen möchte, dann wird der Prophet wissen, wie dies geschehen soll.

Er geht also zum Propheten hin und fragt ihn, ich habe alles getan, was in meiner Macht steht, ich kann euch nicht weiterhelfen. Möge der König Ben Harad dies verstehen und möge der Gott Abrahams, Isaks und Jakobs erbarmen mit euch her. Geht nun in Frieden, ich habe getan, was in meiner Macht steht, ich kann euch nicht helfen.

Nun, so macht sich Nahmann also auf mit seinem ganzen Gefolge, mit allen Geschenken, die er hat, seinen persönlichen Geleitschutz, seinen ganzen Sklaven, seinen Dienern, seinen Pferden, seiner ganzen Karawane und ein Ortskundiger geht voran und führt sie dann zu einer Hütte, etwas außerhalb der Stadt. Als Nahmann dort ankommt, der sitzt auf seinem Pferd und reitet natürlich vorweg, ist er ein bisschen enttäuscht. Also das hat er sich von einem großen Propheten jetzt nicht vorgestellt.

Das ist ja nur eine kleine Lehmhütte, das ist ja gar nichts Tolles. Eine kleine Lehmhütte, kein Altar, kein solider Steinbau, keine Götterstatue, nicht mal ein vernünftiger Hof, einfach nur eine Hütte. Und Elisa taucht auch nicht auf.

Wo ist der Prophet eigentlich? Will der Prophet ihn nicht begrüßen? Will der Prophet ihm nicht Brot und Wein als Geste der Begrüßung entgegenbringen? Will er ihm nicht irgendwie, ja, keine Ahnung, Willkommensgeschenke bringen oder sowas? Also so ein Handeln ist Nahmann nicht gewohnt. Normalerweise, wenn er irgendwo hingeht, die Leute freuen sich, dass er da ist. Die Leute begrüßen ihn.

Manche haben ganze Festzüge da für ihn, aber hier ist nichts. Nur eine Lehmhütte. Und da wollte Nahmann schon gerade wieder loswettern und sagen, ey, was soll denn das, als auf einmal ein Sklave aus der Hütte rauskommt.

Nahmann sieht sofort, das ist ganz sicher nicht der Prophet. Das ist irgendein kleiner Sklave. Und der Sklave spricht Nahmann direkt an.

Schalom, mein Herr, der Gottesmann Elisa lässt euch ausrichten. Geh hin und bade dich siebenmal im Jordan und deine Haut wird wieder hergestellt werden. Ja, und noch ehe Nahmann dazu etwas sagen kann, verschwindet der Sklave auch wieder in der Lehmhütte.

Jetzt platzt es aus Nahmann raus. Was denkt dieser Elisa, wer er eigentlich ist? Ich meinte, er selbst sollte herauskommen und an mich herantreten, den Namen des Herrn anrufen, seine Hand zum Heiligtum erheben und mich so heilen. Sind denn nicht alle Flüsse in Damaskus schöner als hier in Israel? Sind nicht Adana und Papa besser als alle Wasser in ganz Israel? Könnte ich mich nicht auch dort waschen und geheilt werden? Wofür bin ich eigentlich hierher gekommen? Ja, gekränkt vor Wut und immer noch aufgewühlt, wendet Nahmann seinen Pferd und gibt der ganzen Karawane Befehl zurück, Aufbruch nach Damaskus, das wird ja nichts.

Wir können gehen, Ausschluss vorbei, so lasse ich nicht mit mir handeln, so lasse ich mich nicht behandeln, das geht nicht. Weg. Eine ganze Woche lang ist die Karawane bereits unterwegs, als sie auf ihren Weg nach Damaskus an den Jordan kommen und Nahmann sitzt natürlich ganz vorne, wie es sich gehört, ganz vorne bei der Karawane auf seinem Pferd und schaut sich nachdenklich den Fluss an.

Die Karawane bleibt hinter ihm stehen und so ist es einige Zeit lang ruhig und dann kommt einer seiner engsten Sklaven von Nahmann an ihn heran und sagt, Lieber Vater, leise flüstert er ihn an, weil der Sklave sieht, dass sein Herr immer noch wütend ist und hat Angst, er könnte gleich wieder los schreien. Doch Nahmann reagiert gefasst und sagt, Sprich, der Sklave antwortet, wenn dir der Prophet nicht etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Also hättest du nicht alles für deine Heilung getan? Wie viel mehr, wenn er dir einfach nur sagt, warte, ich sehe mich mal im Jordan, ich meine, hier ist der Jordan, ist doch keine große Aufgabe, ist doch einfach. Und Nahmann antwortet zunächst nicht.

Sein Diener kann sehen, wie im Inneren Nahmanns Kämpfe von sich gehen und alles durchdenkt. Ja, Nahmann, auch der Sklave, alle wissen eigentlich, dies ist die letzte Möglichkeit. Und was erwartet ihn zurück in Damaskus? In Damaskus ist dann alles wieder so wie vorher, da wird er auch nicht geheilt werden.

Also entweder wäscht er sich jetzt hier im Jordan oder er darf in ein paar Wochen vor den Stadtmauern sitzen. Naja, es ist die letzte Möglichkeit. Andererseits, die Ansage, wie er behandelt wurde, wie es ihm entgegengebracht wurde, es war auch schon sehr demütig.

Und dieser herablassenden Anweisung, auch noch Folge zu leisten und sich in diesem dreckigen Fluss zu waschen, da kommt wieder Diener an. Bäh, ist das eigentlich? Aber was soll’s? Es hilft ja nichts. Also nimmt er wieder seinen treuesten Diener, der den eben gerade angesprochen hat, und seinen zweiten Offizier zu seiner persönlichen Wache mit und sie gehen einige Schritte den Fluss entlang, bisschen abseits von der Karawane und suchen sich eine seichte Stelle, wo man leicht in den Jordan reingehen kann.

Und so ist Nahmann gezwungen, seine teuren Kleider abzulegen, sein Siegelring, sein wertvollen Schmuck, alles, was ihn irgendwie als eine besondere Person kennzeichnet, legt er alles ab, neben dem Fluss und geht ins Wasser. Und er taucht einmal unter, kommt wieder hoch, schaut seine Hände an, keine Veränderung. Er taucht nochmal unter, kommt wieder hoch, schaut sich wieder seine Hände an, schaut sich sein Körper an, keine Veränderung.

Vielleicht will man sich ja auch einfach nullbeendig machen. Vielleicht ist das doch einfach nur ein Akt, einfach nur um ihn zu demütigen. Naja, aber jetzt ist er schon im Wasser, also, was soll’s, untergetaucht ist er auch schon mal, dann kann er also noch ein paar weitere Male.

Also, zum dritten Mal untertauchen, zum vierten Mal untertauchen, zum fünften Mal untertauchen, zum sechsten Mal untertauchen, zum siebten Mal untertauchen. Nach dem siebten Mal kommt er langsamer hoch als vorher, ich meine, vielleicht hilft es ja, wer weiß. Und er wischt sich das Wasser aus den Augen, bisschen die Haare beiseite machen, und schaut sich dann seine Hände an, und er kann es nicht fassen.

Er ist tatsächlich geheilt. Wie kann das sein? Na, man ist geschockt. Er weiß gar nicht, was er sagen soll also.

Damit hat er jetzt auch irgendwie nicht gerechnet. Also, schnell wieder raus, alle Sachen wieder anziehen, schnell zurück zur Karawane, auf dem Pferd aufsitzen, Aufbruch, wir drehen wieder um. Zack, sofort, kein weiteres Warten, wir drehen um, in einer Woche sind wir wieder bei Elisa.

Und so eilen sie. Aber der Weg wird wieder eine Woche dauern, und Naman hat viel Zeit nachzudenken. Hm, was ist alles passiert in der letzten Woche? Er war so stolz, er war so hochmütig, völlig zu Inrecht eigentlich.

Total unnötig, so wie er gedacht hat. Ich meine, sein eigener Hochmut, sein eigener Stolz hat ihn eigentlich daran gehindert, geheilt zu werden, wenn er nicht so arrogant gewesen wäre, dann hätte er schon viel früher Heilung erfahren können. Dann hätte er auch einfach gleich das Mädchen hören können, und er hätte nicht eine ganze Woche zum Jordan laufen können, er hätte auch in fünf Tagen da sein können, wenn er den direkten Weg genommen hätte.

Das hat ihm eigentlich nichts geholfen, eigentlich diese Leute, die seine Feinde sind, die ihm nichts Gutes wollen müssten eigentlich, haben ihn geheilt. Warum eigentlich? Warum haben die Leute ihm geholfen? Seine eigenen Götter und seine eigenen Heiler konnten ihm nicht helfen. Wieviel größer und weiser muss eigentlich dieser Gott aus Israel sein? Der muss so viel besser sein, als die eigenen Götter, die er hat.

Er muss auch sehr viel mächtiger sein. Und man denkt darüber nach und er kommt auf die Idee, eigentlich ist alles genau so gekommen, wie es kommen musste. Wenn es nicht so gekommen wäre, dann hätte er niemals Heilung gefunden.

Und er realisiert, der Gott Israels, der ist nicht nur mächtiger, der ist auch noch viel vorausschauender als seine eigenen. Alle Dinge, die passiert sind, sind nur passiert, damit er geheilt werden kann. Und mit diesen Gedanken trifft er bei Elisa ein und dieses Mal wartet der Prophet vor der Hütte auf ihn.

Aber ohne jubelnde Leute, ohne Musik, ohne Triumph, ohne Fahnen, in stiller, stillen Ernst und ruhiger Würde steht der Prophet da und erwartet die Ankunft Namans. Naman steigt von seinem Pferd ab und bewegt sich langsam auf Elisa zu. Dann verbeugt er sich vor ihm und sagt, siehe, nun weiß ich, dass in keinem Land ein Gott ist, außer in Israel.

Die Geschichte von Naman und seinem Weg zur Heilung fasziniert mich total. Es ist eine Geschichte über Hoffnungslosigkeit und Hoffnung, über Stolz und Demut, über Krankheit und Heilung. Ein Mann, der weder an Gott glaubt, noch Gott versteht, erkennt, dass dieser Gott alles unter seiner Kontrolle hat.

Dass er vom ersten Moment an wusste, was passieren muss. Und ich möchte nicht besonders viel zur Anwendung reden, ich meine, ich habe jetzt schon mehr geredet, als ich eigentlich wollte. Drei Punkte möchte ich hervorheben.

Drei Punkte, die mir wichtig geworden sind, als ich diese Predigt geschrieben und ausgearbeitet habe. Punkt Nummer eins, die Suche nach Heilung. Dann den zweiten Punkt, der Weg zur Heilung.

Und der dritte Punkt, Gottes Idee von Heilung. Also, der erste Punkt, die Suche nach Heilung. Ich denke, wir alle haben schon unsere Erfahrungen mit Heilung gemacht.

Das müssen nicht unbedingt gute Erfahrungen sein, vielleicht habt ihr auch erfahren, dass Gott euch nicht heilt. Vielleicht bist du gerade aktiv auf der Suche nach Heilung. Und du denkst dir, wenn es nur diese eine Sache in meinem Leben gäbe, diese eine Sache, wenn die anders wäre, dann wäre alles besser.

Wie Naaman. Wenn ich nur gesund wäre, wäre alles besser. Viel weniger Sorgen, alles einfacher im Leben.

Und du versuchst wirklich alles, dass sich diese Sache ändert. Wie Naaman. Er war bei den besten Ärzten, bei den Priestern, bei Heilern, egal, er hat alles versucht.

Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es nicht Naamans allererste Idee war, nach Israel zu seinen Feinden zu laufen, um dort Heilung zu finden. Er wird vorher alle Ressourcen ausgeschöpft haben, die es gab. Und vielleicht ist es bei dir ähnlich.

Du hast schon alles versucht, damit sich etwas ändert. Alle Ressourcen ausgeschöpft. Aber nichts hat sich geändert.

Dann lass dir eine Sache sagen. Es ist keine Heilung in Aram. Vielleicht suchst du an der völlig falschen Stelle.

Warum bringst du dein Anliegen nicht zu Gott? Wisst ihr, manche Dinge kann ein Arzt teilen, manche Dinge kann ein Therapeut teilen, manche Dinge kann schon ein Gespräch mit der richtigen Person heilen. Nicht alles ist etwas, das Gott unbedingt in erster Linie heilen muss. Aber wenn das alles nicht hilft, dann solltest du vielleicht doch dein Anliegen vor Gott bringen.

Solltest du vielleicht schon im ersten Moment. Aber ja, ihr versteht, was ich meine. Manches kann halt doch kein Mensch heilen.

Das könnte eine Charaktereigenschaft sein, die dir einfach nicht gefällt. Ein Denkmuster, eine Angewohnheit, oder ein Umstand, einfach nur ein Umstand, der sich nicht ändern lässt. Es könnte dein gebrochenes Herz sein, weswegen du einfach nicht wieder fröhlich wirst.

Es könnte eine Schuld sein, die ständig auf dir lastet. Oder, ganz kompliziert, wirklich schwierig, eine Sünde, eine Sünde, die du einfach nicht loslässt. Bring die Dinge zu Gott.

Er soll sie heilen. Dann der Weg zur Heilung. Und jetzt möchte ich auch ein bisschen über mich reden.

Das ist jetzt sehr persönlich. Vielleicht geht es dir wie mir. Und du hast diese eine Sünde, die du nicht loslässt.

Dieses eine, was dich ständig ärgert. Immer wieder fällst du darauf zurück. Und du hast, wie ich, ich habe alles versucht, um diese Sünde loszuwerden, wirklich.

Ich habe alle Ressourcen selber ausgeschöpft. Es hat nicht geklappt. Gut, dachte ich mir, dann gehe ich halt damit zu Gott.

Habe ich Gott gesagt. Dann lösen das. Hat nicht geklappt.

Tauchhaus in den Jordan auf, Tauchhaus in den Jordan auf. Kein Unterschied. Gut, dann bringe ich halt diese Sünde ganz zu Gott.

Dann mache ich jetzt gar nichts mehr. Ich versuche nicht mehr, mich selbst zu therapieren. Gott muss das alleine lösen.

Tauchhaus in den Jordan auf, Tauchhaus in den Jordan unter, Tauchhaus in den Jordan auf. Kein Unterschied. Alles genau wie vorher.

Und dann fragt man sich doch, was, wenn Gott mich nicht heilen will? Dann stehe ich da, wie Naaman vor dem König und denke mir, ja, so habe ich mir das nicht vorgestellt. So sollte das nicht sein. Habe mit allem gerechnet, aber nicht damit.

Nicht damit, dass einfach nichts passiert. Und da könnten wir aus Naamans Geschichte lernen, vielleicht gibt es etwas, was zwischen mir und der Heilung steht. Etwas, das Gott mir erst noch beibringen muss.

Bei Naaman war es der Stolz. Naamans Stolz musste erst gebrochen werden. Solange Naaman so stolz war, wie er war, solange er sich selbst so wichtig nahm, gab es keine Veränderung.

Naaman musste sich erst vor Gott demütigen. Er musste erkennen, nur Gott kann ihn heilen. Er musste Sachen machen, die ihm wirklich nicht gefallen haben.

Da kann ich euch ganz sicher sagen, man merkt auch aus Naamans Reaktion, er wollte nicht in den Jordan. Er wollte lieber zurück nach Damaskus. Sein Stolz musste erst gebrochen werden, er musste erst erniedrigt werden, bevor er Heilung finden konnte.

Und vielleicht ist das auch bei uns so. Vielleicht gibt es irgendetwas, das muss erst weg. Das muss erst sich verändern, bevor Gott uns heilen kann.

Dann Gottes Idee von Heilung. Eine Sache, bei der Geschichte von Naaman, die ich wirklich faszinierend finde, ist, wie Gott eigentlich handelt. Weil niemand hätte gedacht, dass Gott so handelt, wie er handelt.

Stellt euch mal vor, Perspektivwechsel. Wir haben jetzt die ganze Zeit aus der Perspektive von Naaman gesprochen. Nehmen wir mal die Perspektive von dem kleinen Mädchen an.

Stellt euch vor, ihr seid ein kleines Mädchen, ganz glücklich irgendwo im Land Israel. Auf einmal kommt eine aramäische Armee vorbei, plündert euer Dorf, tötet vielleicht die Zivilisten, nimmt alles Wichtige mit, alles was schön ist, und nimmt euch einfach mit. Und auf einmal seid ihr da, in Syrien, in Damaskus.

Ihr kennt die Sprache nicht, ihr kennt die Leute nicht, und auf einmal müsst ihr irgendwelche Arbeiten verrichten, von denen ihr nicht mal wusstet, dass es sie gab. Hättet ihr gedacht, dass daraus irgendetwas Gutes kommen kann? Könnte Gott damit etwas Gutes machen? Könnte er vielleicht die zweitwichtigste Person im Königreich nur dadurch, dass du auf einmal in Damaskus landest, zu Gott führen? Ganz sicher nicht. Niemals hätte irgendwer, erst recht nicht das Mädchen, gedacht, dass genau nur weil sie da ist, nur weil sie entführt wurde, Naaman zu Gott findet.

Oder aus Naamans Perspektive nochmal, er hätte sicher an alles gedacht, er hätte an alles gedacht, irgendwas wäre bestimmt passiert, irgendetwas, womit er gerechnet hätte, aber dass er in den dreckigsten Fluss, den er kennt, wart ihr mal am Jordan?

Ich war mal am Jordan, das ist wirklich ein dreckiger Fluss, ich war an der Stelle, wo angeblich Jesus getauft wurde, ich will jetzt in Frage stellen, ob er dort wirklich getauft wurde, aber ich würde dort nicht getauft werden wollen, er ist wirklich dreckig, kein schöner Fluss, da will man nicht baden,

Aber ausgerechnet dort, soll er sich untertauchen und er ist viel größer, ganz anders, als wir es uns vorstellen und er kann aus den Dingen, die jetzt so hoffnungslos, jetzt so falsch erscheinen, meine Situation, ich verstehe nicht, warum ich mit diesen Dingen immer noch zu kämpfen habe, mit denen ich zu kämpfen habe, warum sind die da, warum hat Gott das nicht schon längst weggenommen, keine Ahnung, aber ich hätte echt gerne, dass es weg ist, aber der einzige Grund, der Hauptgrund, warum ich immer noch an Gott dranbleibe, ist, dass ich mir denke, irgendwann wird Gott daraus etwas richtig Gutes machen, irgendwann werde ich zurückschauen, wie nah man und mir denken, wenn das nicht so gekommen wäre, wie es gekommen wäre, dann wäre mein Leben jetzt ganz anders, dann wäre es vermutlich viel schlechter, Gott hat einen Plan, Gott hat eine Idee damit, weshalb die Dinge so sind, wie sie sind und eine Sache muss ich noch einwenden, weil es mir ein bisschen schwierig werden könnte, die Anwendung aus dieser Predigt, aber nur weil nah man geheilt wurde, heißt das nicht, dass ich auch Heilung finde, vielleicht werde ich mein Leben lang mit diesem Problem zu kämpfen haben, wie ich jetzt habe, vielleicht wirst du nie Heilung finden, muss ich leider so sagen, leider können wir als Christen kein Versprechen zu einem guten Leben geben, aber Gott hat einen Plan mit dem, was du jetzt durchmachst und lass mich noch einen kurzen Bogen ins Neue Testament schlagen, ganz kurz nur, dann bin ich auch fertig, egal wie schwierig es jetzt ist, egal womit du jetzt gerade zu kämpfen hast, bleib an Jesus dran, denn irgendwann wirst du bestimmt zurückblicken und dir denken, wow, gut, dass das so gekommen ist und wenn du das auf dieser Erde nicht tust, wenn du hier auf der Erde nie zurückblicken wirst und dir nie denken wirst, wow, krass wie Jesus mich geführt hat, das ist der Moment für dir, wo Gott jede Träne von deinem Auge abwischen wird und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei wird mehr sein, noch Schmerzen wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen. Amen.